Tablet Nutzung für Kinder und Jugendliche – das sollten Eltern beachten – wer oft mit Kindern unterwegs ist wird sicherlich gemerkt haben, dass sie, vor allem, wenn es um längere Autofahrten geht, eine Beschäftigung brauchen. Wenn das Lesen, zeichnen oder singen nach bestimmter Zeit ermüdend wirkt – das letztere trifft auch auf die Eltern zu – greifen die Erwachsenen zu einer Ablenkmethode: Tablets. Sicherlich will man die Kinder aber vor bestimmten Inhalten schützen oder die Zeit, in welchem sich die Augen in einen Kampf gegen das Displaylicht befinden, kontrollieren. Mit diesen Themen beschäftigt sich der folgende Beitrag. Dabei sollte man aus diesem entnehmen können, wie man den Umgang mit dem Tablet als Erwachsener für seine Kinder am besten gestalten kann.
Inhaltsverzeichnis
Kindertablet-Tests im Überblick
Im Weiteren handelt es sich hauptsächlich um die Testergebnisse, die von Stiftung Warentest durchgeführt wurden und präsentiert werden. Dabei waren primär 5 Vertreter verschiedener Marken beteiligt und zwar Amazon, Samsung, Huawei, Lenovo und Apple, bei welchen die entsprechenden Anwendungen für kinderentsprechende Nutzung entweder schon vorinstalliert waren oder heruntergeladen werden konnten. Bei Samsung durfte das sogenannte „Kindermodus“ angeschaltet werden, bei Huawei handelte es sich um „Kids Corner“ und bei Lenovo „KidOZ“. Was Amazon betrifft, so wurde die App „Amazon Freetime“ getestet. Bei Apples iPad gibt es mehrere Möglichkeiten die gestellte Aufgabe zu lösen, darunter auch im Bereich „Bildschirmzeit“ und diese werden im weiteren Verlauf eingehend beschrieben. Eins der wichtigsten Ziele war dabei feststellen zu können, ob man die voreingestellten Begrenzungen umgehen konnte oder nicht.
Worauf man achten sollte
Zunächst sollten alle Eltern, die es ihren Kindern erlauben wollen mit dem Tablet zu spielen, die Einstellungen richtig anpassen. Bei allen oben genannten Firmenprodukten besteht die besagte Oberfläche aus zwei Teilen. Der erste Teil ist für Eltern gedacht und lässt sich nur durch einen festgelegten Code öffnen, sodass nur die Erwachsenen die Inhalte und Nutzungsdauer bestimmen können. Der zweite Teile ist dementsprechend für Kinder gedacht. Sie befinden sich also dadurch in einer vorprogrammierten und durch ihre Eltern präzessierten und eingegrenzten Sphäre. Darüber hinaus können die Eltern mehrere Kontos anlegen, sodass Kinder, die sich in ihrem Alter unterscheiden, personifizierten Umgang erhalten.
Auf der Suche nach den kindgerechten Apps
Da nicht jeder Vater oder Mutter ihren Abschluss in der Pädagogik erlangt haben, bestehen viele Möglichkeiten über die besten, für die Kinder geeignete Apps zu erfahren, die von führenden Vertretern der Branche zusammengestellt wurden. Dazu gehören Webseiten wie jugendschutz.net und app-geprüft.net. Im ersten Fall handelt es sich um nützliche Information, in der Regel in Form von Pressemitteilungen, welche die Eltern beachten müssen, zum Beispiel zu den Gefahren der Anwerbung von Kindern durch Islamisten oder jährlichen Berichte zu Verbesserungen von Schutz von Kindern und Jugendlichen im Netz. Bei der zweiten Webseite handelt es sich um die Apps, welche auf alle wichtigen Elemente, welchen ein Kind ausgesetzt werden kann, untersucht wurde, darunter Hinweise zu Aspekten des Jugendschutzes, Werbung, In-App-Käufen und anderen. Ebenso kann man auf der Webseite klick-tipps.net konkretisierte Empfehlungen bezüglich bestimmter Apps einsehen.
Was sagen die Pädagogen zu der Nutzung von Tablets?
In dem Bericht zu dem Thema von Stiftung Warentest wird die Meinung der Pädagogin Marion Leopold zitiert. Sie ist der Meinung, dass man die Tablets nicht als Babysitter einsetzen dürfe und die Kinder nicht nur während oder nach der Nutzung des Tablets, sondern permanent beobachten sollte, zumal die Reaktion auf die Nutzung bestimmter Unterhaltungsprogramme sich unterschiedlich auf das Kind auswirken kann. Frau Leopold ist außerdem der Meinung, dass die Kinder erst ab dem dritten Lebensjahr ein Interesse an Medien und den dazugehörigen Medien zeigen, davor die Tablets aber eher als eine leuchtende „Reizquelle“ empfinden. Sie ist außerdem der Meinung, dass man die „klassischen und digitalen Spielzeuge“ kombinieren sollte. Darüber hinaus berichten einige Kinderärzte davon, dass ein Zusammenhang zwischen der Smartphone- bzw. Tabletnutzung und verzögerter Sprachentwicklung besteht.
Familienfreigabe bei Apple und Family Link bei Google
Android und IOS bieten mittlerweile Möglichkeiten, die Nutzung der Geräte durch Kinder zu kontrollieren und zu begrenzen. Das macht bei eigenen Geräetn für den Nachwuchs Sinn – so kann man Nutzungszeiten festlegen.
Apple schreibt beispielsweise dazu:
Wenn ein Kind oder ein Jugendlicher Teil der Familie ist, kann ein Elternteil oder Erziehungsberechtigter den Inhalt einschränken, Downloads und Käufe genehmigen und Apple Cash mit der Familienfreigabe einrichten. Um loszulegen, erstelle für jedes Kind eine Apple ID, und füge sie dann deiner Familienfreigabegruppe hinzu. Kaufanfragen sind standardmäßig für Kinder unter 13 Jahren aktiviert.* Wenn ein Kind einen Kauf mit einer Kaufanfrage einleitet, wird eine Benachrichtigung an den Organisator gesendet, der den Kauf überprüfen und genehmigen oder ablehnen kann. Dies gilt sowohl für Einkäufe als auch für kostenlose Downloads.
Einzelne Programme im Überblick
Nun sollten die jeweiligen Apps präsentiert werden. Zunächst bietet Amazon die App unter dem Namen „Freetime Unlimited“ bzw. „Amazon FreeTime“ an. Bei dieser handelt es sich um eine auf den Geräten vorinstallierte App, ist es aber nicht der Fall, kann das Programm problemlos aus dem App-Store heruntergeladen werden, wobei man für das Abo zwischen 2,99 Euro und 4,99 Euro bezahlen müsste. Dafür erhält man den Zugang zu unterschiedlichen Kinderbüchern, Videos und TV-Serien. Dabei ist die Inhaltvielfalt überzeugend und werbefrei, wobei die Eltern bestimmte Einstellungen selbst verwalten können, was auch empfohlen wird, da eine automatische Anpassung die Inhalte grob abschätzt. Am besten ist das Programm für Kinder geeignet, die lesen können, andere wären womöglich durch das Angebot überfordert.
Bei Huawei Kids Corner Programm, welche auf den Geräten vorinstalliert ist, handelt es sich um eine App, die übersichtlich gestaltet ist und die Nutzungszeiten sich bequem einstellen lassen. Beim Einschalten der Anwendung sollte man die Bedingungen akzeptieren und die Option „nicht wieder erinnern“ auswählen, damit die Kinder mit dieser Anfrage nicht konfrontiert werden. Es ist am besten für jüngere Kinder geeignet, da nur wenige Apps vorinstalliert sind und kein eigener Webbrowser vorhanden ist. Ebenso problematisch ist die Nutzungszeit, welche bei jedem Neustart von vorne gezählt wird, wenn das Kind also auf diese Besonderheit aufmerksam wird, könnte es den Tablet länger nutzen, als eigentlich erlaubt.
Lenovo KidOZ bietet den Nutzern ein vorinstalliertes Programm an, welches von den Eltern nur aktiviert werden muss. Dabei wird auch ein passendes Kinderkonto angelegt und angepasst. Dabei können Eltern die Nutzungszeit für das Kind einstellen und zusätzlich die Pause dazwischen bestimmen. Zu Problemen zählen Werbeanzeigen, welche von Kinder aus Versehen angeklickt werden können, sowie Apps und Videos, die ohne einen Internetzugang nicht genutzt werden können. Will man diese Hürde umgehen und bestimmte Inhalte auf das Tablet im Voraus laden, zum Beispiel Videos, so lassen sich diese in dem Programm nicht abspielen.
Zu den Stärken von Samsung Kindermodus, welcher als App auf den entsprechenden Tablets vorhanden ist, zählen die kindgerechte Oberfläche und die Apps, welche in der Regel keine Werbung anbieten und für die Kinder gut angepasst sind (vor allem die Kinder-App „Bobbys Leinwand“ wird von der Redaktion der Stiftung Warentest gepriesen. Der besagte Kindermodus startet erst dann, wenn man den Zugriff auf Kontakte und Dateibrowser des Geräts freigeschaltet hat. Leider gibt es aber auch Schwächen, zu welchen, unter anderen Steuerungsmöglichkeiten für Nutzungszeiten, nicht vorhandene Sperrzeitmöglichkeiten und Links, welche beim Anklicken auf englischsprachige Inhalte verweisen.
Das letzte von den vorgestellten Programmen stellt die sogenannte Apple Bildschirmzeit dar. Bei dieser handelt es sich eher um eine Funktion, vielmehr als eine Anwendung, mit der man die Bildschirmzeit einstellen kann. Um das zu machen muss man lediglich die Einstellungen öffnen und dort die besagte Funktion aktivieren, worauf man Zugang zu weiteren Optionen erhält, unter anderen Auszeit (bildschirmfreie Zeit), App Limits (Zeitlimits für Apps), Beschränkungen (Blockieren von bestimmten Inhalten) und die Funktion „Immer erlauben“ (Apps, die immer erlaubt sind). Dabei bestimmen die Eltern zunächst, was dem Kind erlaubt bzw. nicht erlaubt werden darf, während es mit dem Tablet spielt. Jedoch bestehen auch hier gewisse Probleme. So kann man zum Beispiel nur ein Profil einstellen, was eher problematisch für Familien mit mehreren Kindern werden kann. Auch lässt der Altersfilter zu wünschen übrig, da dieser nur bei Apple-Anwendungen wirksam ist und sich nicht auf andere einstellen lässt, darunter auch Streaming-Dienste.
Video: Das Amazon Kids Edition Tablet im Test
Fazit
Im Endeffekt kann man zusammenfassen, dass der Umgang mit den Tablets für Kinder von den Eltern selbst bestimmt werden sollte. Die in diesem Artikel angegebenen Information dienen den informativen Zwecken. Sollten sich die Eltern aber für ein bestimmtes Programm oder Gerät entscheiden wollen, dann finden sie hier die entsprechenden und hilfreichen Informationen. Darüber hinaus ist es wichtig zu beachten, dass Kinder lernen müssen, Zeit ohne Tablet sinnvoll verbringen zu können, was nicht nur für die Augen und Motorik, sondern auch für Vorstellungsvermögen bedeutend sein könnte.